Vertrauen ist die Basis von Kommunikation
Damit der Mensch mit seinem Hund kommunizieren kann bedarf es einiger Vorrausetzungen. Natürlich können wir nicht einfach drauf los quatschen und verlangen, dass der Hund genau das versteht, was wir ihm gerade sagen. Hunde müssen zuerst lernen, die Kommandos und Gesten, die wir ihnen senden, richtig umzusetzen. Was genau für die richtige Kommunikation mit dem Hund wichtig ist, liest du hier.
Zu aller erst wird eine vernünftige Kommunikation mit dem Hund nur dann klappen, wenn er dem Menschen vertraut und er für ihn eine Führungsperson geworden ist. Dazu benötigt man eine Bindung zum Hund, die ab seinem Einzug kontinuierlich verstärkt werden muss. Ein Hund wird nur eine richtige Bindung zu seinen Menschen aufbauen, wenn er von diesen Nähe und Zuwendung erfährt. Genauso gehört jedoch auch das Zurechtweisen und Grenzen setzen dazu. Wird der Hund vom Menschen nicht an Regeln gewöhnt, wird der Hund daraus schlussfolgern, dass der Mensch nicht in der Lage ist ihn durchs Leben zu leiten. Er kann sich nicht an seinem Menschen orientieren und muss sich selbst durchs Leben bringen. So etwas stört die Hund- Mensch- Beziehung erheblich. Hunde wollen geführt werden, da es in der freien Wildbahn viel zu anstrengend ist, ein Rudel zu leiten.
Wie wird nun also diese Führungsposition ausgebaut? Dazu gehört vor allem ein sicheres Auftreten. Hund und Mensch sollen nicht unter einer autoritären Erziehung leiden, der Mensch soll einfach nur mit Selbstbewusstsein an die Dinge herangehen. Die Ausstrahlung muss selbstsicher und direkt sein, damit der Hund weiß woran er ist. Ein kleines Beispiel zeigt, was gemeint ist:
Der Hund soll in unmittelbarer Nähe neben einem Pferd auf der Decke liegen und der Hundeführer gibt das Kommando „Decke“. Eigentlich klappt die Deckenübung einwandfrei. Nun ist der Hund aber verunsichert. Er macht sich klein und will nicht so recht auf die Decke. Reagiert der Hundeführer nun so, dass er den Hund in Schutz nimmt und sagt auch noch verunsichert: „Na nun, was ist denn mit dir? Sonst hast du doch nie Angst.“ So ist sein Auftreten nicht sicher. Er verunsichert den Hund zusätzlich und dieser wird sich in seinem Verhalten bestätigt fühlen. Richtig wäre es gewesen, wenn man den Hund leicht ins Geschirr nimmt und ihn auf seine Decke bringt. Der Hund bekommt so das Signal, dass er keine Angst haben muss, da auch der Hundeführer keine Angst zeigt.
Im Beispiel wurde auch der Einsatz der Stimme deutlich. Je nachdem wie etwas ausgesprochen wird, wird es vom Hund unterschiedlich aufgenommen. Bei Übungen sollte die Stimme ruhig und gelassen bleiben. Beim Tadeln darf sie auch mal dunkler werden. Soll der Hund hingegen motiviert werden, so benötigt es eine aufregende Stimme. Doch immer daran denken, dass die Stimme kostbar ist und nur selten zum Einsatz kommen sollte. Wird der Hund zu gequasselt, wird er irgendwann nicht mehr auf die Stimme reagieren.
Egal ob Stimme oder Körpersprache, alles muss zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Da muss es auch manchmal schnell vom freudigen ins tiefe gehen. Ansonsten können falsche Signale beim Hund ankommen.
Wird der Mensch nicht als Rudelführer wahrgenommen, so wird der Hund zunehmend sein eigenes Ding machen. Der Mensch wird nur noch als nettes Anhängsel gesehen, der mal Futter gibt oder die Ohren kraulen kann. Eine wirkliche Beziehung zum Hund ist das jedoch nicht.
Der Hund soll sich am Menschen orientieren und das bedeutet auch, dass der Mensch es ist, der Aktionen startet. Der Hund entscheidet also nicht, wann es zum Spaziergang losgeht oder wann gespielt wird. Ist der Mensch immer gleich parat, wenn der Hund etwas möchte, leidet die Führungsposition des Menschen. Gerade bei sehr selbstbewussten Exemplaren ist da Genauigkeit gefragt.
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